01.04.08

REVIEW - metal message

VIELEN DANK AN DIE REDAKTION !!!

Der unverändert hochambitionierte Kasseler Todesstahl-Trupp meldet sich zurück: „Hausgeist” heißt die neue Scheibe, und dieses aktuelle Hörsturz-Album zeigt eine lobenswert fest miteinander verschweißte Band-Einheit. Und der neue „Hausgeist” der Combo hat es sich im gut bestückten Bierkühlschrank des muffigen Proberaums der Jungs offenbar dauerhaft gemütlich machen dürfen. Dafür zauberte er My Cold Embrace als Gegenleistung wahrlich atemberaubend überragende Fähigkeiten an den Instrumenten herbei, hexte wirklich formidables Rhythmusgespür dazu und gab My Cold Embrace ein glückliches Händchen für knackig frische Melodien mit ins Spiel. Seit zehn Jahren nun schon sind die Kerle am Wüten, und ihren irrwitzig variantenreichen Stil-Mix aus abartig rasantem Melodic Death Metal, oberbrutalen Thrash-Attacken, ausufernden Crust-Orgien und bissigen Hardcore-Ausbrüchen findet der neugierige Hörer auch hier auf diesem neuen Langspiel-Wahnsinn vor. Für meinen Geschmack verkauft sich das instrumentell zweifellos giga-fitte und kompositorisch überaus clever agierende Dampfhammer-Quintett aber mit derart derben und oftmals eklig-guttural anmutenden Kotz- und Gurgel-Eruptionen im Vokalbereich deutlich unter dem eigentlichen künstlerischen Wert. Frontmann und stolzer Titanstimmbänder-Besitzer Dennis Hirth trachtet dabei ständig nach maximal möglichen Kehlenauswurf-Extremen – und schmäht hier somit bedauerlicher Weise mit aller Grausamkeit eine breite Vielzahl von echt tollen Tonfolgen und herrlich hochdynamischen Taktgenüssen. Oft habe ich daher beim Hören von „Hausgeist“ das Gefühl, das da etwas nicht so recht zusammenpassen will. Letztlich ist das ja die so viel zitierte Geschmackssache, aber dieser Eindruck bestärkt sich ehrlich gesagt von Hördurchlauf zu Hördurchlauf mehr und mehr bei mir. Der einschlägig bekannte Regler-Fuchs Jonas Kjellgrenn hexte dem kernig-kruden Krachprodukt noch ein gefühltes zentnerschweres, aber mit prächtigen Skalen-Nuancen ausgeschmücktes Klanggewand auf den mordsmassiven Korpus – was das Hören dieser oberbrachialen Mörderscheibe nicht selten einem schreckhaften Erdbeben-Erlebnis gleichkommen lässt.

© Markus Eckhttp://www.metalmessage.de/Reviews2/my-cold-embrace2.htm

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